Sehr geehrte Kolleg*innen,

unsere Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen mit ihren 135 Plätzen behandelt Rehabilitand*innen mit Substanzkonsumstörungen in ihrer ganzen Vielfalt inklusive der assoziierten Komorbiditäten und bietet Maßnahmen zur Rückfallprävention.

Unsere Behandlungsfelder sind

  • Alkoholabhängigkeit
  • Drogenabhängigkeit
  • Medikamentenabhängigkeit
  • Tabakabhängigkeit
  • Komorbide psychische Erkrankungen
  • Somatische Begleiterkrankungen

Unser vielfältiges, modulares Therapieangebot sorgt für maßgeschneiderte Behandlungen inklusive des Angebots eines Rückfallpräventionstrainings (RPT). Wir nehmen Rehabilitand*innen zur stationären und zur ganztägig ambulanten Entwöhnungsbehandlung auf.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!

Abhängigkeits­erkrankungen

Behandlungsfelder

Alkohol, Medikamente, Drogen

Die ausschließliche Konzentration auf das Thema Sucht würde unserem Anspruch an eine umfassende, positiv erlebte Therapie nicht gerecht. Daher integrieren wir die Therapie von psychischen und körperlichen Komorbiditäten in unsere Arbeit und unterstützen Abhängigkeitserkrankte dabei, zentrale Lebensbereiche wie die Probleme in der Familie und im Berufsleben in die Therapie zu integrieren und die Zukunftsplanung aktiv zu gestalten.

Die Ursachen für die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit, Medikamentenabhängigkeit oder Drogenabhängigkeit sind vielgestaltig – ebenso wie die Effekte auf die körperliche und seelische Gesundheit sowie auf das Sozialleben von Betroffenen. Darum haben wir die unterschiedlichen Kausalitäten im Blick und gewährleisten ein weites interdisziplinäres Therapiespektrum.

Nikotin

Aufgrund des besonders hohen Suchtpotenzials des Nikotins zeigen ca. 70 – 80 % aller Raucher*innen ein süchtiges Konsummuster: Die meisten wissen um die negativen Folgen und schaffen den Absprung dennoch nicht. Nicht zuletzt deswegen ist Tabakabhängigkeit die mit Abstand gefährlichste und häufigste Suchtform.

Elementare Bausteine bei der Raucher*innenentwöhnung sind die kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Rauchverhalten sowie die Bewusstmachung der persönlichen Gesundheitsrisiken. Therapiebegleitend setzen wir Akupunktur und Nikotinpflaster zur Erleichterung des Entwöhnungsprozesses ein. Die Erfolgschancen für eine Entwöhnung im Rahmen einer medizinischen Rehabilitationsmaßnahme sind erwiesenermaßen besonders hoch. Des Weiteren ist anzumerken, dass sich mit dem Nikotinverzicht gleichzeitig die Abstinenzchancen bei Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängigkeit erhöhen.

Behandlung von Drogenabhängigkeit

Wir bieten ein spezielles Therapieangebot für Menschen mit im Vordergrund stehender Drogenabhängigkeit mit ihren besonderen Bedürfnissen an.
Die Abhängigkeit von mehreren psychotropen Substanzen (Mehrfachabhängigkeit) ist als Konsummuster besonders häufig bei jungen Erwachsenen anzutreffen. Neben dem Gebrauch von Cannabinoiden und Alkohol werden vielfach gleichzeitig z.B. auch Stimulanzien, Benzodiazepine, Opioide und Halluzinogene konsumiert.

Wir haben ein spezifisches Therapieangebot konzipiert, das mit einer Behandlungsdauer von 26 Wochen den besonderen Bedürfnissen dieser Rehabilitand*innen entgegenkommt. Im Zentrum der Behandlung stehen Aspekte wie die Übernahme von Verantwortung und der Umgang miteinander. Der Fokus liegt auf der Korrektur alter Verhaltensmuster und der aktiven Generierung neuer Sozialkontakte. Mit einer Vielfalt an erlebnis- und sporttherapeutischen Maßnahmen sorgen wir zudem für positiv erlebbare Aktivitäten ohne Suchtmittel. Die Einbeziehung von wichtigen Vertrauenspersonen stellt eine wesentliche Unterstützung des therapeutischen Prozesses dar. Techniken der Rückfallprävention sind wichtige Bausteine für den Umgang mit Risikosituationen. Die Erarbeitung neuer Zukunftsperspektiven sowie die Gestaltung eines neuen drogenfreien Umfeldes (Adaption, betreute Wohnform, Freizeitgestaltung, Selbsthilfegruppe) bilden weitere Schwerpunkte der therapeutischen Gruppen- und Einzelarbeit.

Komorbiditäten

Für eine Therapie, die den einzelnen Rehabilitand*innen in vollem Umfang gerecht werden soll, beziehen wir die mit der Abhängigkeitserkrankung einhergehenden komorbiden Erkrankungen konkret in unser Behandlungskonzept ein – sowohl psychische als auch somatische Erkrankungen, die häufig zu schweren Folgeschäden geführt haben.

Komorbidität zwischen Abhängigkeitserkrankungen und psychischen Störungen
Abhängigkeitserkrankungen sind eng mit anderen psychischen Störungen assoziiert. Exemplarisch genannt seien

  • Angststörungen
  • Depressionen
  • Psychotische und Bipolare Störungen
  • Essstörungen
  • Posttraumatische Belastungsstörungen

Unsere Fachärzt*innen arbeiten mit den Rehabilitand*innen in einem individuellem und mit den Psychotherapeut*innen abgestimmten und gewichtetem Therapiekonzept an den komorbiden psychischen Störungen unter der Voraussetzung des Verzichts auf Suchtmittelkonsum. In verschiedenen Indikationsgruppen setzen sich die Rehabilitand*innen zudem dezidiert mit ihrer komorbiden psychischen Störung auseinander und tauschen sich mit Mitrehabilitand*innen aus. Sämtliche relevante Themen fließen in die Gruppentherapie und in die Einzelgespräche mit ein.

Körperliche Begleiterkrankungen

Unsere weitgefächerten fachärztlichen Kompetenzen erlauben auch die zielgenaue Behandlung körperlicher Begleiterkrankungen, die als Folge der jeweiligen Abhängigkeitserkrankung auftreten.

Folgende für die Rehabilitation relevanten somatischen Erkrankungen können wir leidensgerecht, evidenzbasiert und leitlinienorientiert behandeln:

  • Krankheiten des Nervensystems
    (z.B. Polyneuropathie, symptomatische Epilepsie)
  • Krankheiten des Verdauungssystems
    (z.B. Leberzirrhose, alkoholische Fettleber Refluxösophagitis, M. Crohn)
  • Krankheiten des Atmungssystems
    (z.B. COPD, Asthma bronchiale)
  • Herz-Kreislauf-Krankheiten
    (z.B. arterielle Hypertonie, Herzrhythmusstörungen, Kardiomyopathie)
  • Endokrine Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten
    (z.B. akute und chronische Pankreatitis, Diabetes mellitus)
  • Krankheiten des Bewegungsapparates
    (z.B. Bandscheibenschädigungen, arthrotische Erkrankungen, M. Bechterew)

Schwere Folgeschäden

Bestandteile unserer Therapie chronisch mehrfach geschädigter Suchtkranker sind neben der Behandlung der konkreten psychischen und somatischen Folgeschäden von Abhängigkeitserkrankten auch lebensprägende Aspekte wie:

Bewältigung von Krankheitsfolgen im Alltag, Informationen zu den Erkrankungen und deren Behandlungsmöglichkeiten, Ernährungsberatung, Unterstützung bei der Regelung behördlicher Angelegenheiten, Besprechung von Nachsorgemöglichkeiten und Unterstützung beim nahtlosen Umzug in eine geschützte Umgebung. Das Therapieprogramm fördert mit optimalem Wechsel von Therapie- und Entspannungsphasen die Erholung und Genesung – unterstützt durch intensive Physiotherapie nach Maß.

Mit unserer individuellen Therapie, die speziell auf das jeweils ganz persönliche Leistungspotential der Rehabilitand*innen ausgerichtet ist, fördern wir psychische, kognitive und körperliche Fähigkeiten mit gezielten Trainingsprogrammen (z.B. Hirnleistungstraining) und physiotherapeutischen Maßnahmen. Uns ist dabei wichtig, Halt durch strukturierende Rituale zu geben und für Kontinuität und Sicherheit über die Vermeidung wechselnder Ansprechpartner*innen zu sorgen.

Das Ärzt*innenteam der Fontane-Klinik besteht aus erfahrenen Fachärzt*innen der Bereiche

  • Psychiatrie und Psychotherapie
  • Neurologie
  • Allgemeinmedizin
  • Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
  • Pädiatrie
  • Innere Medizin
  • Physikalische und Rehabilitative Medizin

Folgende diagnostische Routineverfahren können direkt bei uns durchgeführt werden:

  • Laboruntersuchungen
  • Oberbauchsonografie
  • Schilddrüsensonografie
  • EKG
  • 24-Stunden-EKG
  • 24-Stunden-Blutdruckmessung

Die Befunde werden fachärztlich ausgewertet und ausführlich erläutert. Im Falle der Notwendigkeit wird eine weitergehende Diagnostik eingeleitet.

Unsere fachärztliche Vor-Ort-Präsenz gewährleistet eine qualifizierte medizinische Behandlung.

Die medizinische Versorgung ist durch eine ärztliche und pflegerische 24-Stunden-Präsenz, auch an Sonn- und Feiertagen, abgesichert.

Zudem arbeiten unsere Fachärzt*innen eng mit den niedergelassenen Kolleg*innen sämtlicher Fachrichtungen zusammen und kooperieren mit Akutkrankenhäusern der Umgebung sowie bei Bedarf mit spezialisierten Kliniken der Maximalversorgung im naheliegenden Berlin.

Therapiemodule

Unser modulares System moderner und bewährter Therapiebausteine befähigt uns, allen Rehabilitand*innen individuell gerecht zu werden.

Gruppenpsychotherapie

Zentrale Komponente der Behandlung ist die Gruppenpsychotherapie. Therapieinhalte sind die Korrektur von Rollenkonflikten und das positive Einwirken auf Selbstwahrnehmungen sowie auf soziale Kontakt- und Beziehungsstörungen.

Interaktionen in der Gruppe, Rückmeldungen, Sichtweisen und Reaktionen der verschiedenen Charaktere jeden Geschlechts unterstützen zielgerichtet bei der Bewältigung der Abhängigkeitserkrankung.

Die Gruppenpsychotherapie ist konzeptionell auf halboffene Bezugsgruppen ausgerichtet, die aus max. 12 Rehabilitand*innen sowie einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten als zentralen Ansprechpartner*innen bestehen. Die Gruppenpsychotherapie findet mehrmals pro Woche mit einer jeweiligen Dauer von 90 Minuten statt.

Einzelpsychotherapie

In den einmal pro Woche stattfindenden therapeutischen Einzelgesprächen werden die positiven Effekte der Gruppentherapie stabilisiert und vertieft. Im angstfreien und entspannten Rahmen der Einzelgespräche können ganz persönliche Konflikte bearbeitet sowie neue Einsichten und Perspektiven gewonnen werden. Die Frequenz, Dauer und Inhalte der Einzelgespräche werden individuell vereinbart.

Entspannungstechniken und Körperpsychotherapeutische Verfahren

Unter einer großen Auswahl verschiedener Entspannungsverfahren haben die Rehabilitand*innen die Möglichkeit, mindestens eine Technik zur Verbesserung der eigenen Entspannungsfähigkeit zu lernen. Neben dem Autogenen Training und progressiver Muskelrelaxation können sie Meditationstechniken erlernen oder Yoga und Qi Gong trainieren.

Für Rehabilitand*innen mit bestimmten Ausprägungen von Persönlichkeitsstörungen oder Impulskontrollstörungen werden in Absprache mit den verantwortlichen Psychotherapeut*innen Körpertherapieverfahren als Stabilisierungs- und Regulationstraining zur individuellen körper- und bewegungsorientierten Stabilisierungshilfe angeboten.

Zusätzlich werden für alle Rehabilitand*innen tanztherapeutische Methoden zur Förderung von Kommunikations- und Interaktionsfähigkeiten angewandt. Die Fähigkeiten zur Eigenaktivierung und Entspannung sollen gefördert werden.

Eltern-Kind-/Familien-Therapie

Bei Rehabilitand*innen und Paaren mit Begleitkindern gilt unser Augenmerk der Gestaltung eines positiven intrafamiliären Miteinanders. Um den familiendynamischen Aspekt in die Behandlung zu integrieren, werden Begleitkinder (vom Babyalter bis zum Alter von 12 Jahren) zur Rehabilitation mit aufgenommen.

Eine gesonderte Kostenübernahme seitens des Kosten- und Leistungsträgers ist für die Mitaufnahme erforderlich und wird auf Antrag gewährt (Antrag „Übernahme der Kosten im Rahmen der Haushaltshilfe“). Vor Vereinbarung eines konkreten Aufnahmetermins führen wir ein Gespräch mit den Rehabilitand*innen und deren Kindern. Diese wohnen bei ihren Eltern in unserem Familienbereich. Für eine gemeinsame Freizeitgestaltung bieten wir optimale Bedingungen wie Spielplätze, Schwimm- und Sporthalle, Kleintierzoo und weitere familientaugliche Angebote.

Kindertagesstätte Schwalbennest

Ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher betreuen Kinder jeder Altersstufe von Montag bis Freitag in unserer klinikeigenen Kindertagesstätte, dem „Schwalbennest“. Die vielfältige Natur, welche sich in direkter Umgebung befindet, bietet viel Freiraum für bedürfnisorientierte und pädagogische Projekte, ausgiebige Spaziergänge, zahlreiche Naturbeobachtungen und unzählige Walderlebnisse.

Während der Schulzeit werden schulpflichtige Kinder in Grund-, Förder- oder weiterführenden Schulen der benachbarten Ortschaften unterrichtet.

Rückfallpräventionstraining (RPT)

Die Wahrung einer stabilen Abstinenz mittels Reduktion der Rückfallwahrscheinlichkeit und der erfolgreiche Umgang mit „Ausrutschern“ sind die Hauptziele des Rückfallpräventionstrainings. Das Training wendet sich an Rehabilitand*innen, die sich am Ende ihrer Therapiezeit befinden und für die erlittene Rückfallereignisse ein zentrales Thema darstellen (z.B. im Zuge einer Auffangbehandlung oder nach einer bereits erfolgten Entwöhnungsbehandlung).

Das Training ist auf eine eigenständige Arbeitshaltung („Selbstmanagement“) ausgerichtet: In den 14 Tagen des RPT setzen sich die Rehabilitand*innen mit der Begründung ihrer Abstinenzentscheidung auseinander und beschäftigen sich differenziert mit ihren Risikobereichen und ihrem Suchtverlangen. Ebenso werden soziale Kompetenzen zur Risikobewältigung gefördert. Neben diesen präventiven Übungen soll die Rückfallmöglichkeit nicht ausgeblendet, sondern ein Notfallplan für den „Ernstfall“ erarbeitet werden.

Intensive Stabilisierende Therapie zur Abstinenz-Sicherung (ISTAS)

Unser spezielles Angebot der ISTAS richtet sich an Rehabilitand*innen mit reduzierten Therapiezeiten, die bereits Therapie-, Rückfall- und Abstinenzerfahrung haben. Hier liegen die Therapieschwerpunkte beim Thema Rückfall und dessen Aufarbeitung. Wir führen Rückfallanalysen durch, um nachfolgend gemeinsam die Bewältigungsstrategien für den „Ernstfall“ zu erarbeiten.

Ziel unserer Therapie ist es, für persönliche Risikosituationen zu sensibilisieren und die Befähigung zur Stress- und Problembewältigung zu stärken. Zum Ende der Behandlung ist das 14-tägige Rückfallpräventionstraining (RPT) geplant.

Erlebnistherapie

Durch das unmittelbare Erleben ungewohnter Situation können Rehabilitand*innen aus ihren alten Verhaltensmustern ausbrechen, neue Strategien entwickeln und die Lernerfahrungen auf Alltagssituationen übertragen. Geeignete Erlebnisse werden über Interaktionsspiele sowie Outdoor-Aktivitäten erzeugt wie z.B. Klettern im Niedrigseilgarten und am Kletterturm, Bogenschießen und ein- bis dreitägige Kanutouren, die zum Teil von den Rehabilitand*innen eigenständig organisiert werden.

Körperliche Herausforderungen und Grenzen werden erfahrbar gemacht, gruppendynamische Prozesse werden initiiert und Problemlösungen erarbeitet.

Kombitherapie

Während der initialen stationären Phase der Kombitherapie in unserer Klinik schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass die Rehabilitand*innen mit der Aufarbeitung der suchtspezifischen Störung beginnen und physisch sowie psychisch für den nachfolgenden ambulanten Abschnitt stabilisiert werden. Die stationär bei uns gewonnenen Therapiefortschritte können während der anschließenden ambulanten Entwöhnungsbehandlung auf einer soliden Basis weiterentwickelt werden.

Physiotherapie

Adäquat zu dem einzelnen individuellen Erkrankungsprofil erarbeiten wir gemeinsam mit den Rehabilitand*innen maßgeschneiderte Behandlungspläne. Ein passendes Angebot an Anwendungen bietet unsere physiotherapeutische Abteilung:

  • Hydrotherapie (z.B. Kneippanwendungen, Vierzellenbad)
  • verschiedene Elektrotherapieverfahren
  • klassische Massage
  • Fangopackungen
  • Schröpfen
  • Reflexzonentherapie
  • Einzel- und Gruppenbehandlungen in unserer Gymnastikhalle und unserem Schwimmbad.

Ergotherapie

Die Ergotherapie unterstützt und begleitet Rehabilitand*innen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkungen bedroht sind. Durch Förderung kognitiver und feinmotorischer Fähigkeiten und Förderung sozialer Interaktionen wollen wir erreichen, die Rehabilitand*innen zur Selbstversorgung, Produktivität und zur kreativen Freizeitgestaltung in ihrem persönlichen Umfeld zu befähigen.

Arbeitstherapie

Die Arbeitstherapie dient der stufenweisen Heranführung von Rehabilitand*innen mit psychischen Störungen und körperlichen oder kognitiven Einschränkungen an die Grundanforderungen des Arbeitslebens. Durch die Arbeitstherapie sollen Belastbarkeit, Selbstvertrauen und die Gewöhnung an die Zeitstruktur gewährt werden. Weitere Ziele sind die Stärkung von Arbeitsmotivation, Konzentrations- und allgemeiner Leistungsfähigkeit, die Förderung sozialer Kompetenzen und die Stärkung von Anpassungs- und Ausdauerfähigkeit. Wir bieten sowohl Möglichkeiten für eine klinikinterne wie für externe Arbeitserprobung (in Betrieben in der Umgebung der Klinik) und setzen Arbeit als therapeutisches Mittel in folgenden Bereichen ein:

  • Holz- und Metallwerkstatt
  • Gärtnerei und Landschaftspflege
  • Forst
  • Kleintierzoo
  • EDV-Studio zur Simulation von kaufmännischen Tätigkeiten und Bürokommunikation

Sport- und Bewegungstherapie

Ziel unserer Sporttherapie ist es, Heilungsprozesse aktiv zu fördern, körperlichen Schäden vorzubeugen und ein gesundheitsorientiertes Verhalten zu fördern.

Unser Angebot:

  • Ballsportarten in unserer Tennishalle und auf unserem Sportplatz
  • Zahlreiche Fahrradergometer und ein Trampolin für die Verbesserung von Ausdauer, Sprungkraft und Koordination
  • Gymnastikübungen (z.B. Rückenfit) in unserer Sporthalle und Gymnastikhalle
  • Ausdauerschwimmen mit Gegenstromanlage und Aquafitness in unserem Schwimmbad
  • Erholung und Entspannung in unserer Sauna
  • Lauftraining, Nordic Walking und Wandern in der freien Natur

Weiterführende Angebote

Unsere Angebote komplettieren unser Portfolio im Sinne der Rehabilitand*innen.

Ernährungsberatung

Mit den therapiebegleitenden Ernährungsseminare in unserer modernen Lehrküche fördern wir das gesunde Ernährungsbewusstsein generell. Darüber hinaus haben wir spezielle Angebote für Menschen mit Essstörungen, Kinder und Erwachsene mit Übergewicht, mit spezifischen Stoffwechselstörungen oder Folgeschäden entwickelt.

Kombinationsbehandlung von einer stoffgebundenen Abhängigkeit und Essstörungen

Essstörungen und Abhängigkeitserkrankungen haben zahlreiche Risikofaktoren zur Entwicklung dieser Störungen gemeinsam. Essstörungen werden in ihrer Entstehung als nicht stoffgebundene Abhängigkeitserkrankung verstanden. Viele Menschen mit Essstörungen entwickeln gleichzeitig eine schwere Suchterkrankung. Bei Aufgabe des Suchtmittelkonsums besteht die Gefahr der Suchtverlagerung in die Essstörung.

Aufgrund der langjährigen Kooperation mit den Ernährungsberaterinnen der Psychosomatischen Abteilung der Fontane-Klinik werden Rehabilitand*innen nach entsprechender Diagnosestellung zusätzlich zur spezifischen Psychotherapie und Einzelernährungsberatung in die Behandlungsmodule des Bereiches für Essstörungen integriert, um so beide Störungen kombiniert behandeln zu können. Ergänzt wird diese Therapieform durch die Integration körpertherapeutischer Stabilisierungstechniken. Die Behandler*innen tauschen sich engmaschig aus, um die Therapiefortschritte zu stabilisieren.

Sozialberatung

Im Rahmen unserer Sozialarbeit unterstützen wir Rehabilitand*innen dabei, sich selbst zu helfen. Wir wollen sie wieder in die Lage versetzen, die Ursachen für Ihre Probleme zu verstehen und aktiv Lösungswege zu finden. Schwerpunktthemen unserer Sozialberatung sind:

  • Information und Beratung über existenzsichernde Hilfe
  • Beratung zur beruflichen Situation
  • Informationen über Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
  • Hilfe im Umgang mit Ämtern und Behörden und bei Antragstellungen
  • Unterstützung in Schulden- und Wohnungsfragen
  • Informationen zu und Vermittlung in Adaption in stationäre Nachsorgeeinrichtungen und betreutes Wohnen
  • Beratung zu verschiedenen Nachsorgemodellen

Gesundheitsseminare & Informationsveranstaltungen

Wir verstehen das Wissen um Ursachen, Verlauf, Diagnostik, Therapie und Prognose von Krankheit und Behinderung als ein wesentliches Handlungsmerkmal moderner Therapiekonzepte. Entsprechend kümmern wir uns um die kontinuierliche Wissensvermittlung in thematisch vielfältigen Seminaren und Veranstaltungen. Hierbei geht es sowohl um die Vermittlung wissenschaftlicher Neuerungen wie auch um die Reaktivierung und Aktualisierung von verschüttetem Wissen.

Rehabilitand*innen, die um ihre Erkrankung wissen, sich beständig weiterbilden und im Austausch mit ihren Ärzt*innen, Therapeut*innen und den Mitrehabilitand*innen stehen, können sich sehr viel aktiver mit ihren Erkrankungen auseinandersetzen und auch dadurch ihre Heilungschancen steigern.

Themen unserer Seminare und Veranstaltungen sind u.a.:
die Grundlagen der Alkohol-, Medikamenten-, Drogen- und Nikotinabhängigkeit, Schlafstörungen, Suchtmittelbedingte neurologische und psychiatrische Erkrankungen, Epilepsie, Erkrankungen des Herz-Kreislauf- Systems, Erkrankungen der Leber und der Bauchspeicheldrüse, Umgang mit beruflichem Stress, mit Depressionen, mit chronischen Schmerzen, Entspannungstechniken, Lebensbalance, Nachsorgemodelle, Auswirkungen einer Suchterkrankung auf die Familie, Bewältigungsstrategien von Kindern in suchtbetroffenen Familien, Pathologische Mediennutzung, Essen als Suchtmittel, Einsatz von Psychopharmaka und Psychotherapie.

Unser Fachärzt*innen-Team

Das Ärzt*innenteam der Fontane-Klinik besteht aus erfahrenen Fachärzt*innen der Bereich:

  • Nervenheilkunde
  • Psychiatrie und Psychotherapie
  • Neurologie
  • Allgemeinmedizin
  • Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Pädiatrie
  • Innere Medizin

Chefärztin

Ute Wate

Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
Fachärztin für Neurologie

Telefon 033769-86-0
Mail

Frau Ute Wate studierte von 1982 - 1989 Medizin an der Georg-August-Universität Göttingen.

Von 1989 bis 1996 war sie im Krankenhaus Nordwest, Frankfurt/Main, als Assistenzärztin in der Klinik für Neurologie tätig, im Rahmen ihrer Ausbildung wechselte sie 1996 in das Landeskrankenhaus Königslutter, um die notwendigen psychiatrischen Fachkenntnisse zu erwerben. 1999 wurde sie Fachärztin für Neurologie.

Seit 2001 arbeitete sie als Oberärztin der Suchtabteilung des Landeskrankenhauses Königslutter und sammelte weitere Erfahrungen durch Einsätze als Honorarärztin in Sozialpsychiatrischen Diensten und als Konsiliarärztin in benachbarten Kliniken.

Im Jahr 2007 begann sie in der Fontane-Klinik ihre Tätigkeit als Oberärztin in der Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen, erwarb die Facharztanerkennung für das Fachgebiet der Psychiatrie und Psychotherapie und übernahm 2018 als Chefärztin die Leitung der Abteilung.

Durch ihre breite Ausbildung liegt ihr besonderes Interesse in der fächerübergreifenden ganzheitlichen Betrachtung des psychisch kranken Menschen unter Berücksichtigung der somatischen Begleiterkrankungen, besonders aber der psychischen Komorbiditäten. Sie entwickelt gemeinsam mit ihrem Team Rehabilitationskonzepte für die gleichzeitige Bearbeitung der suchtspezifischen und der komorbiden psychischen Störungen in ihrer funktionalen Verschränkung, um durch die integrative Behandlung beider Störungsbilder für die Rehabilitand*innen eine nachhaltige Stabilisierung zu erreichen.

Therapeutische Leiterin

Natalie Jatzlau

Psychologische Psychotherapeutin

Telefon 033769-86-0
Mail

Frau Jatzlau absolvierte von 1984 bis 1988 ein pädagogisches Fachschulstudium in Berlin.

Hier wurde ihr Interesse an der Fachrichtung Psychologie geweckt. 1988 begann sie an der Karl-Marx - Universität Leipzig ein Hochschulstudium in der Fachrichtung Pädagogische Psychologie. Im Zuge der gesellschaftlichen Wende wechselte sie 1990 an die Humboldt Universität zu Berlin Fachrichtung klinische Psychologie und erwarb 1994 ihr Diplom als Psychologin.

Im selben Jahr trat Frau Jatzlau ihre Tätigkeit als Bezugstherapeutin in der Fontane-Klinik in der Abteilung Abhängigkeitserkrankungen an und begann mit dem Aufbau des Familienbereiches. Bis heute ist sie dem Thema Sucht und deren Auswirkungen auf das Familiensystem sehr verbunden. In zahlreichen Vorträgen, Workshops, Seminaren und Veröffentlichungen vermittelt sie ihre Erfahrungen aus dem stationären Behandlungsprozess suchtkranker Menschen sowie der Begleitung der Kinder und setzt sich für erforderliche Präventivangebote ein.

Im weiteren Verlauf absolvierte Frau Jatzlau weitere Ausbildungen und Qualifizierungen: Psychoanalytisch orientierte Sozialtherapeutin (GVS), Systemische Familientherapie in der Suchtberatung, Psychologische Beraterin - Systemische Einzel-, Paar- und Familientherapie sowie tiefenpsychologisch fundierte (psychoanalytisch-interaktionelle) Gruppentherapie. 1999 erwarb Frau Jatzlau ihre Approbation als Psychologische Psychotherapeutin und seit 2020 ist sie Fachpsychologin für Rehabilitation (BDP).

Im April 2023 übernahm Frau Jatzlau die Aufgabe der Therapeutischen Leiterin der Abteilung Abhängigkeitserkrankungen.
An ihrer Seite steht ein junges, innovatives, interdisziplinäres Behandler*innen - Team mit hohem professionellem Anspruch.
Es ist ihr Anliegen, ihre Erfahrungen der psychotherapeutischen Arbeit im Kontext der Rehabilitation Bereich Abhängigkeitserkrankungen in die gemeinsame Entwicklung moderner Konzepte und Behandlungsangebote sowie ihren Kolleg*innen bei der Ausübung ihrer therapeutischen Arbeit bereit zu stellen. Darüber hinaus ist es ihr Ziel, das vielseitige fachliche Wirken ihrer Abteilung regional transparent und zugänglich zu machen.

Oberärztin

Anja Przeradzki

Internistische Oberärztin

Telefon 033769-86-0
Mail

Nach dem Medizinstudium in Berlin arbeitete sie zunächst in der ambulanten kardiologischen und hausärztlichen Versorgung. Anschließend war sie für knapp zwei Jahre in einer pulmologischen Rehaklinik an der Ostsee tätig.

Von 2001 bis 2011 arbeitete sie in Krankenhäusern in Berlin und Brandenburg in verschiedenen internistischen Fachbereichen zunächst als Assistenzärztin, ab 2007 als Fachärztin für Innere Medizin in der internistischen Akutversorgung.

Seit dem 1.6.2011 ist Frau Przeradzki als internistische Oberärztin in der Fontane-Klinik tätig. Sie besitzt die Weiterbildungsermächtigung für Innere Medizin für 2 Jahre.

Sie ist darüber hinaus als hygienebeauftragte Ärztin eingesetzt.

Oberärztin

Dr. Stephanie von Hehl

Telefon 033769-86-0
Mail

Oberarzt

Thomas Kliewe

Telefon 033769-86-0
Mail

Nach seiner Ärztlichen Approbation 2010 arbeitete Herr Thomas Kliewe als Arzt in Weiterbildung für Psychiatrie und Psychotherapie in Schwerin, Hamburg und Potsdam.

Von 2016 bis 2021 war Herr Kliewe als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, zuletzt in oberärztlicher Funktion im Maßregelvollzug Berlin, tätig.

Seit Juli 2021 ist er an Oberarzt in der Fontane-Klinik.

Ihre lückenlose medizinische Versorgung ist durch die ärztliche und pflegerische 24-Stunden-Präsenz, auch an Sonn- und Feiertagen, gesichert.

Neben unserer eigenen fachärztlichen Kompetenz profitieren Sie auch von unserer engen Zusammenarbeit mit den Fachärzt*innen der anderen Abteilungen der Fontane-Klinik, mit ambulant tätigen Kolleg*innen sämtlicher Fachrichtungen in der unmittelbaren Umgebung der Klinik und mit den Kolleg*innen in den nahegelegenen Akutkrankenhäusern. Bei Bedarf stehen nach Rücksprache auch spezialisierte Kliniken der Maximalversorgung im nahegelegenen Berlin zur Verfügung.

Kontakt & Aufnahme

Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt

Ob Sie weitere Informationen wünschen, Fragen haben, ein therapievorbereitendes Gespräch vereinbaren wollen oder die stationäre Aufnahme in die Wege leiten möchten: Wenden Sie sich gerne an unsere Mitarbeiter*innen unserer Aufnahme.

Ihre Ansprechpartnerinnen sind die Mitarbeiterinnen der Rehabilitand*innen-Aufnahme:

- Christin Jung

- Gabriela Eckert

Telefon 033769-86-0
Mail Aufnahmeteam: