
Am 06. Mai 2023 fand nun nach drei Jahren Pause infolge der Covid 19 Pandemie wieder das Treffen mit Ehemaligen statt.
18 Ehemalige hatten sich auf den Weg in die Fontane - Klinik gemacht.
Alle beschrieben ihre Freude darüber, dass diese Treffen wieder möglich sind und dass unser vertrautes Büchlein, in welchem sich alle Ehemaligen eintragen, in diesen drei Jahren vom Pflegedienst behütet worden war.
Einige Ehemalige beschrieben ein Gefühl des wieder Ankommens an jenem Ort, an dem ihr zweites Leben begann. Andere benannten das Bedürfnis, beim Spaziergang über das Gelände wieder die Kraft des Ortes aufnehmen zu wollen, welche sie mit der Zeit ihrer Reha verbanden. Insgesamt ging es um viele Erinnerungen - schöne wie auch schmerzhafte. Stolz sein zu dürfen, was man inzwischen erreicht hat und zugleich nie vergessen zu wollen, welche negativen Folgen der jeweilige Substanzmissbrauch hatte.
Klar hätte jeder der Ehemaligen nach drei Jahren Pandemie super viel erzählen können und wollen. Zugleich gelang es, sich auf die einladenden Fragen der Gruppe 12 einzulassen. So kamen viele zu Wort und ließen uns Anteil haben an ihren sehr persönlichen Erfahrungen auf ihrem abstinenten Lebensweg.
Deutlich wurde, dass jeder seinen Weg geht und dass es bei allen aufkommenden Hürden im Alltag wichtig ist, sich Unterstützung zu ermöglichen. So würde man mitunter erst im Alltag nach der Reha verstehen, wie wichtig auch solche Treffen mit Ehemaligen an einem Samstagnachmittag sein können. Der Austausch mit Mitbetroffenen – das Erleben verstanden zu werden – nicht alleine zu sein – Mut zugesprochen zu bekommen oder die eine oder andere Bewältigungsmöglichkeit zu erfahren, waren nur einige benannte Aspekte.
Insgesamt bot das erste Treffen viele Anregungen und Impulse über das Gehörte weiter nachzudenken und in den Gruppen im Austausch zu bleiben. Vielen Dank den Ehemaligen!
Der Gruppe 12 möchten wir für die prima Moderation und Organisation danken.
Frau Lienau, Bezugstherapeutin der Gruppe 12 und ich hatten zum Abschluss des Nachmittages das Erleben, dass dieses Treffen ein sehr gehaltvoller Einstieg war.
Wir möchten ehemalige Rehabilitand*innen der Abteilung Abhängigkeitserkrankungen ermutigen, ihre Erfahrungen der therapeutischen Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen. Desto vielfältiger die Beiträge, desto nachhaltiger kann der Austausch werden.
Natalie Jatzlau
Therapeutische Leiterin
Abteilung Abhängigkeitserkrankungen