
Im Schwerpunkt des Vortrags geht es um die osteopathischen Verfahren im Speziellen bei Menschen mit psychosomatischen Beschwerden und bei chronischen Schmerzen.
Osteopathische Verfahren sind Bestandteil und Ergänzung der Manuellen Medizin um viszerale und craniosacrale Techniken. Zum Teil haben sie sich gegenseitig beeinflusst, zum Teil sind sie auseinander hervorgegangen. Auch heute besteht ein reger Austausch in den pathophysiologischen Denkmodellen der einzelnen Schulen. Die osteopathischen Verfahren lassen sich in eine parietale, viszerale und craniosacrale Osteopathie unterteilen.
Zur Bewertung der Osteopathie erschien 2009 eine Stellungnahme im Auftrag der Bundesärztekammer (Wissenschaftliche Bewertung Osteopathischer Verfahren; Bundesärztekammer 2009). Hier werden die ärztlichen Techniken der Osteopathie als osteopathische Verfahren bezeichnet, daher soll auch hier von osteopathischen Verfahren gesprochen werden.
Indikation und Kontraindikation osteopathischer Verfahren entsprechen auf Grund der engen Beziehungen denen der Manuellen Medizin. Ärztliche Aufgabe bei der Anwendung osteopathischer Verfahren ist immer die Differenzialdiagnose. Da Patient*innen mit Funktionsstörungen auch Strukturstörungen haben können und umgekehrt, ergibt sich für eine*n manualmedizinisch tätige*n Ärzt*in, welche*r zusätzliche osteopathische Verfahren anwendet, ein sehr breites und buntes Bild an Beschwerden. Strukturschäden und yellow und red flags zu erkennen sind immer Teile der Differenzialdiagnose. Vor allem vor Anwendung von speziellen viszeralen Techniken und Manipulationen (Mobilisation mit Impuls) ist bei Verdacht auf Strukturschäden eine Zusatzdiagnostik abzuwarten.
Es soll erarbeitet werden wo der Nutzen, die Möglichkeiten und die Grenzen der osteopathischen Verfahren liegen.
Lernziele:
Referent: Herr Dr. Jörg Duckstein
Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin
Oberarzt in der Abteilung für Psychosomatik
Ort: Fontane – Klinik, Gymnastikhalle